Donnerstag, 16. Februar 2012

Wieder zurück in Ziguinchor

Lieber Wolfgang!


Ziguinchor – Dakar – Ziguinchor, ich bin wohlbehalten zurück.
Annemarie, Nina und Paul sind mittlerweile wieder in Österreich, Christine und Otto hier im Senegal.
Die Stimmung in Dakar ist ein bisschen angespannt, Polizei an jeder Ecke, wir haben jedoch von den Demonstrationen und Unruhen nichts mitbekommen. Der Wahlkampf ist auf vollen Touren. Ich bin froh, dass wir vor dem 26. Februar - das ist der Präsidentenwahltag - zurückfliegen.
Unsere Tage in Dakar waren trotzdem sehr gelungen. Habib Faye hat uns begleitet, wir nahmen die Fähre – eine Fahrt, die 14 Stunden dauert, mit dem Flieger wäre die Strecke in einer halben Stunde zu bewältigen. Ist jedoch sehr teuer. Und auch weniger schön.
Mit dem Schiff geht es ein bisschen langsamer, aber es zahlt sich aus! Unter Tags schippert man am Casamancefluss und genießt die herrliche Landschaft dieses riesengroßen Flussdeltas, in der Nacht ist man dann am offenen Meer. Die Strecke Dakar Ziguinchor funktioniert dann genau umgekehrt. In den frühen Morgenstunden biegt man ein in den Casamancefluss und gegen 11.30 landet man schließlich in Ziguinchor.
Die Hektik von Dakar hat uns nach der Beschaulichkeit der Casamance ein bisschen zu schaffen gemacht. Es war aber auch das Programm, das wir, also Annemarie, Nina, Paul und ich absolvierten sehr dicht: Freitag 7.00 Uhr in der Früh Ankunft, 9.30 Frühstück im Goetheinstitut - Treffen mit Ute Dieng, anschließend Besichtigung der Universität, Essen am Campus, zurück zum Hotel. Mittlerweile hatte sich Gabriel unserer Gruppe wieder angeschlossen. Am Abend Konzert im französischen Kulturinstitut, dann noch tanzen und in diesem Tempo ging es dann weiter bis Sonntag: Besichtigung der Stadt, Besuch bei Habibs Familie, Kirchenchor von Mbodiene (Habib und Gabriel singen in diesem wunderbaren Chor), Besuch in der Benediktinerabtei Coeur Moussa, usw. Abflug Annemarie, Nina und Paul am Sonntag am Abend, leider mit 2 Stunden Verspätung: Ankunft Christine und Otto.
Montag: Besichtigungsprogramm mit Otto und Christine, ein bisschen ruhiger und langsamer: Stadtbesichtigung, Collectif des Femmes. Am Dienstag: nochmaliger Besuch am Goetheinstitut und Ankauf von 20 Wörterbüchern für den Deutschunterricht in Bignona. Schließlich am Nachmittag: Fertigmachen für das Schiff nach Ziguinchor.
Gestern war unser Programm nach unserer Schiffsreise nicht ganz so üppig. Da es hier deutlich heißer ist als in Dakar haben wir auch unser Tempo deutlich reduziert. Am Nachmittag besuchten wir mit Matthias Weidler eine Mechanikerwerkstatt, eine der wenigen Ausbildungsplätze für junge Menschen. Diese ehrenamtliche Initiative leitet ein Mechanikermeister, der eigentlich in der gegenüberliegenden Erdnussfabrik arbeitet, mit großem Engagement und Idealismus. Ich muss mit dieser Werkstatt unbedingt in Verbindung bleiben!
Heute hatten wir Ausflugstag: Edoungou, Mlomp, die schöne Landschaft der Casamance und vor allem wieder einmal unglaublich viel und gutes Essen.
Die Müdigkeit, die sich in Dakar aufgestaut hat, die habe ich hierher mitgenommen und daher habe ich beschlossen, Christine und Otto zum Wochenende nach Cap Skirring ans Meer zu begleiten. Strand, Sonne usw. Ich werde die Zeit jedoch auch nutzen, um zu arbeiten. Diverse Abrechnungen vorbereiten, schauen, was noch zu erledigen ist. Walter, Fritz, Eva und die Kinder kommen am Samstag am Abend in Banjul an. Diesmal bin ich nicht im Empfangskomitee, da ich Christine und Otto begleite. Aber ab Sonntag sind wir dann eine kleine, feine Gruppe von 8 Personen. Gleichzeit ist es auch meine letzte Woche hier im Senegal. Und wir haben viel vor!
 

Ich wünsche Dir eine Gute Nacht
und schicke natürlich wie immer liebe Grüße an alle!

Lore


1 Kommentar:

  1. liebe lore, schön, dass du wieder zurück bist und mit einer grossen, reichen ernte. ich habe noch nicht alles gelesen. allerdings habe ich mir die bilder angeschaut und finde sie einfach wunderschön.

    bis bald und alles liebe.

    margitta

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