Dienstag, 24. Dezember 2013

Weihnachtsgrüße



Die Geburt Jesu in Bethlehem ist keine einmalige Geschichte, sondern ein Geschenk, das immer bleibt. Martin Luther



Gesegnete Weihnachten und ein gutes Jahr 2014,
Lore Beck

Und vielen Dank für Ihr/ Euer Vertrauen in das Projekt Enampore im Senegal!


Montag, 18. November 2013

Die stillste Zeit im Jahr



Harald Baumgartner, Christian Steinkogler, Roman Baumgartner, Kathrin Lenzenweger mit Weihnachtsliedern zum Wiedererkennen und Neuentdecken.

Dieses Geschenk machen sie uns und den Kindern von Enampore, denn der Reinerlös ist ihnen gewidmet.

Ich freue mich auf ein Wiedersehen!
mit lieben Grüßen
Lore

Ich freue mich auch, wenn diese Einladung an möglichst viele Freunde und Bekannte weitergeleitet wird! Danke.


Lore Beck

Evangelische Pfarrgemeinde Linz-Innere-Stadt
Martin-Luther-Platz 2
A  4020 Linz
Österreich, Austria, Autriche

Spendenkonto:
Oberbank AG
BLZ: 15000 Konto Nr. 611-1104.12
IBAN: AT69 1500 0006 1111 0412
BIC: OBKLAT2L

Montag, 28. Oktober 2013

Letzter Tag im Senegal



Lieber Wolfgang,

wie immer wird mir die Zeit zum Ende meines Aufenthaltes hin sehr knapp!

Im Rückblick waren es mehr als zwei sehr intensive Wochen. Ich schaue hier in Dakar aus dem Hotelfenster, vor mir die Baumkrone einer Fächerpalme und direkt mir gegenüber sitzt ein großer Vogel - schaut aus wie ein Falke. Auf jeden Fall beobachtet er seit einiger Zeit sehr genau, was ich mache (bilde ich mir zumindest ein).
Das Hotel ist direkt am Meer, ich sehe nicht nur auf die Palme sondern auch auf die Insel Ngor, eine kleine Insel, die neben der Insel Gorée vor Dakar Stadt liegt. Auch die großen Schiffe sehe ich, die auf den Hafen zusteuern.

Also, wie gesagt, letzter Tag in Dakar!

Vor unserer Abreise aus der Casamance fuhren wir noch einmal nach Enampore und haben die Schulen in Seleky, Essyl und Enampore besucht. Es gibt einige Veränderungen, Direktionsstellen wurden neu besetzt und LehrerInnen versetzt von einer Schule zur anderen. Alle versichern weiterhin intensive Zusammenarbeit und die Stimmung ist wirklich gut. In einigen Schulen ist die Inskription nun abgeschlossen und ab dieser Woche kann der Unterricht in vollem Umfang stattfinden. 

Alle Kinder sind schon da
Inskription College Enampore
Heuer haben wir Schulsachen für 2.720 SchülerInnen gekauft und an die SchülerInnen verteilt !!!!!!!!!! Das sind um 200 mehr als im Vorjahr!


Schülerinnen Enampore (mit neuen Heften)
Etama, Eloubalire und Bandial waren auf Grund der kurzen, aber heftigen Regenfälle nicht erreichbar. Die Piste dorthin ist in einem derart schlechten Zustand, sodass das Auto (obwohl Allrad) im Schlamm nur so dahinrutschte.
Piste nach Enampore
Es war ein Gefühl, als würden wir auf Schmierseife dahingleiten. Außerdem war die Tiefe der Schlaglöcher nicht absehbar und daher drehten wir sehr bald wieder um ins Dorf Enampore, riskierten (Adrien sei Dank!) vernünftiger Weise nichts!

Frauenversammlung
Um 15.00 Uhr nahm ich an einer Versammlung des Frauenvereins teil. Obwohl wir das Projekt mit den schwangeren Mädchen nicht weiterführen können, wollen sich die Frauen auf Aufklärungsarbeit in Zusammenarbeit mit den Schulen und den Jugendvereinen konzentrieren. Leider ist die Zahl der schwangeren Mädchen nicht weniger geworden. Im Gegenzug für die Aufklärungsarbeit war versprochen, dass es eine Unterstützung für den Frauenverein gibt.

Du erinnerst dich vielleicht noch an die 100 Plastikstühle, die wir im Vorjahr angeschafft haben? Die Vermietung dieser funktioniert ausgezeichnet! Nun gibt es die Idee, ein Veranstaltungszelt anzuschaffen, das ebenfalls vermietet werden soll. Die Erträge kommen dann wieder den Frauen für die Arbeit im Gemeinschaftsgarten zugute (Pflanzen, Samen, neue Geräte).

Im Dorf
Als wir aus Enampore abfuhren, da sah es wieder gewaltig nach Gewitter aus. Aber wir hatten Glück, die schweren Wolken zogen weiter, - kein Regentropfen hat uns erwischt! Wahrscheinlich hat das damit zu tun, dass ich heuer immer meinen kleinen Regenschirm mithatte.

Am Donnerstag mussten wir schließlich Abschied nehmen von der Casamance, und auch von Adrien, der uns wie immer ein guter, liebenswürdiger, aufmerksamer Reiseorganisator und -führer war. Das Projekt Enampore ist bei ihm wirlich in guten Händen. Er leitet es unkomplziert und korrekt. Sein hohes persönliches Engagement ist mitreißend und ich weiß, dass es auch nach 2014/15 ein Projekt Enampore geben wird. Halt mit sich verändernden Zielen.

Am Nachmittag bestiegen wir das Schiff und es ging zurück nach Dakar. Du weißt ja, wie gerne ich diesen Teil der Reise habe! Es erleichtert den Abschied: drei Stunden auf dem großen Casamancefluß, dann in die Abenddämmerung eintauchen, Sonnenuntergang am Atlantik und schließlich die Nacht über auf hoher See, um sechs Uhr am Morgen die Lichter des großen Hafen von Dakar, Frühstück an Bord und den neuen Tag in Dakar begrüßen. Das schwankende Schiffsgefühl hält dann noch ein paar Stunden an und irgendwann gegen Abend gibt es wieder festen Boden unter den Füßen.


Freitag am Abend waren Christine, Traute und ich eingeladen zum Essen bei Habibs Schwestern. Ein senegalesischer Abend mit wunderbarem Poulet Yassa (Huhn in Zitronenmarinade im Zwiebelbett - so die Übersetzung, die mir gesagt wurde). Die Rückfahrt ins Hotel erfolgte dann wieder mit einem dieser abenteuerlichen Taxis. Habib und Gabriel haben uns begleitet und ich bin dafür wirklich sehr dankbar, da das nächtliche Dakar auf uns Europäerinnen schon ein bisschen beängstigend gewirkt hat. Alleine würde ich wahrscheinlich in der Nacht keine so großen Ausflüge unternehmen.



Samstag in der Früh machte ich mich dann auf nach St. Louis, Habib hat mir ein sehr gutes Mietauto mit souveränem Fahrer besorgt. Auch da gehe ich kein Risiko mehr ein. Christine und Traute blieben in Dakar, da sie am Abend den Heimflug antraten.

St.Louis
Es ist ein bisschen einsam ohne die beiden, aber ich nutze die Zeit für meine Berichte, Abrechnungen usw. In St. Louis soll im Februar eine Fortbildungsveranstaltung zum Thema "Österreich" stattfinden und der zuständige Koordinator möchte mich als Referentin einladen. Also haben wir ein Grobkonzept erstellt. Könnte eine sehr schöne dreitägige Veranstaltung werden - hängt aber davon ab, ob es eine Finanzierungsmöglichkeit dafür gibt. Du siehst, Intensivzeit Senegal beinahe abgeschlossen. Und ich bin zufrieden und glücklich, dass alles so gut verlaufen ist.
Soeben bemerke ich, dass mein Beobachter (Falkenvogel) offensichtlich genug gesehen hat (er thront nicht mehr auf der Palme). Vielleicht ist es auch ein Zeichen, dass ich einen Blick auf die Uhr werfen sollte.

Letztendlich:
Morgen werde ich meine Koffer packen. Sommerkleider hinein, warme Kleider heraus. Wird wieder eine Umstellung! Mit all den positiven Erlebnissen und Erfahrungen der letzten Wochen fahre ich gerne wieder nach Hause. Sehr zufrieden und innerlich satt. So fühle ich mich auch dieses Mal.

Freue mich schon auf ein Wiedersehen in Wien!

Alles Gute und liebe Grüße
Lore

Dienstag, 22. Oktober 2013

Enampore feiert ...



Lieber Wolfgang,

Gewitter, Tropenregen und sonstige Umstände erlauben es erst heute, mich bei dir zu melden.

Christine & Traute
Seit letztem Mittwoch sind wir in Ziguinchor. Diesmal sind Christine und Traute mit auf der Reise. Christine hat schon einige Senegalerfahrung und arbeitet seit zwei Jahren am Projekt Enampore mit. Traute steht uns mit ihrer pädagogischen Erfahrung zur Seite. Es ist ihr erster Aufenthalt in einem afrikanischen Land. Staunend und voll Lebensfreude genießt sie jeden Tag, ich habe fast den Eindruck, Afrika hat sie erobert, - so ging es ja auch mir, als ich das erste Mal hier herkam.
Adrian überwacht die Kartons, die verteilt werden

Schulmaterial
Christine und ich hatten eine kleine, gemeine Darminfektion, die wir aber sehr schnell in den Griff bekommen haben. Das heißt,  Christine als Ärztin hat den richtigen Cocktail an Medikamenten gefunden und so waren wir am Samstag dann wirklich so weit wieder auf den Beinen, dass wir nach Enampore fahren konnten und die alljährliche Übergabe der Schulmaterialien an alle Schulen zelebrieren konnten.
Übergabe der Schulmaterialien

Zelebrieren ist in diesem Fall der richtige Ausdruck, da es ein unglaubliches Fest war! Wir wurden reich beschenkt mit einem Schwein (lebend), zwei Hühnern (lebend), einer großen Schachtel Orangen und Grapefruits (duftend reif), diversen Küchengeräten (aus Holz), und gebatikten Tüchern (die wir dringend brauchen um gut zu schlafen, um dann wieder gut ausgeruht unsere Arbeit für Enampore zu bewältigen, - das meinen zumindest die Frauen von Enampore).
Mit den Frauen sangen und tanzten auch eine Abordnung junger Männer vom Dorf in Frauenkleidern! Es war wirklich diesmal ein fröhliches, ausgelassenes Spektakel!

Die VertreterInnen der Eltern, Schulen, Dörfer, der Regionalbehörde und vor allem der Frauenvereine hielten lange Reden und wir drei Europäerinnen hielten in brütender, schwüler Hitze tapfer durch.
Junge Männer als Mädchen verkleidet
Heuer haben wir ausschließlich Schulmaterial, also Hefte, Kulis, usw. für die SchülerInnen angeschafft. Die Eltern wollten die Inskriptionsgebühr selber übernehmen. Es ist nämlich so, dass es heuer schon wieder mehr SchülerInnen im Bezirk gibt. Ich hab noch nicht nachgezählt aber ich glaube es sind mehr als 2.600!!! Und so wäre es mit dem Geld ziemlich knapp geworden, da wir ja den Brunnen der Sanitätsstation errichtet haben, der übrigens auch am Samstag eingeweiht wurde.
Sparen konnten wir ebenfalls bei den Transportkosten! Und so ist es sich auch heuer wieder ausgegangen!





Die Brunneneinweihung, das war dann ein Fest im Fest! In praller Hitze. Traute sagte nachher, sie könnte sich nicht erinnern, je in ihrem Leben so geschwitzt zu haben. Aber es hat sich ausgezahlt.

Brunneneinweihung

Stell dir vor! Vidal  - das ist der Baumeister aus Enampore, der den Brunnen errichtet hat - hat uns einen großen Preisnachlass gegeben, da er als gebürtiger "Enamporianer" seinen Beitrag zum Projekt leisten will!
 
Am Sonntag fuhren wir zwei Tage auf Einladung Dr. Simon Tendengs nach Cap Skirring ans Meer. Am Weg dorthin besuchten wir das Waisenhaus in Oussouye, da wir von Kerstin (sie war im Jänner 2013 mit auf Projektreise) Kinderkleider mitbekommen haben, die sie in ihrem Kindergarten gesammelt hatte. Mit großer Dankbarkeit wurde diese Spende aufgenommen. Es ist unglaublich, mit wie wenig Mitteln die Schwestern (Orden Herz Maria) hier ihre Arbeit machen. 25 Waisenkinder im Alter bis zu 5 Jahren (das jüngste ist die zweiwöchige Anna), die nicht einmal einen Platz in der Großfamilie finden, aus welchen Gründen immer, haben hier ihr Zuhause.
Waisenkind Anna (2 Wochen alt): 13-jährige Mutter & Zwillingsschwester bei der Geburt verstorben
Aktuell größtes Problem ist die, vor einigen Tagen eingestürzte Senkgrube, die zu einer enormen Gefahrenquelle für die Kinder geworden ist! Durch die starken Regenfälle in der Regenzeit dürfte sich das Fundament der Grube gesenkt haben und ist schlichtweg in sich zusammengefallen. Jetzt gibt es ein riesiges, großes Loch mitten im Hof des Waisenhauses.
Vidal (der Baumeister) wird sich auf meine Bitte morgen oder übermorgen ein Bild machen - und auch einen Kostenvoranschlag. Vielleicht gelingt es uns auch hier, schnell und unkomplziert zu helfen.

Morgen gibt es ein Abschlussgespräch mit einigen LehrerInnen und dem Frauenverein in Enampore. Mit großer Freude entdecke ich, wie sich unser Projekt Schritt für Schritt weiterentwickelt. Es sind manchmal sehr kleine, langsame Schritte, die mich zwingen geduldig zu sein. Und das fällt mir leider immer noch sehr schwer!

Noch etwas fällt mir schwer:
nämlich die Vorstellung, dass ich nächste Woche um diese Zeit wieder am Flughafen in Dakar sitze und auf meinen Retourflug warte. Da befällt mich jetzt schon leiser Abschiedsschmerz.
Aber wir haben noch einige Tage vor uns und ich bin mir sicher, dass unsere Reise abwechslungsreich weitergehen wird.

Schicke dir einen lieben Gruß
und melde mich sicher bald wieder!
Lore

Lore Beck
Lüfteneggerstr.10
4020 Linz

Evangelische Pfarrgemeinde Linz-Innere-Stadt
Martin Luther Kirche
4020 Linz

http://enampore-lb.blogspot.com