Sonntag, 19. Februar 2012

Endspurt - die letze Woche beginnt ...


Lieber Wolfgang!

Walter, Fabian & Elena's Ankunft am 19.2.2012
Endspurt! Walter, Eva und Fritz mit Elena und Fabian sind gestern in Banjul angekommen. Adrien holte sie ab. Adrien hat es wieder einmal geschafft, vor Einbruch der Dunkelheit mit der Reisegruppe in Ziguinchor anzukommen! Ein Segen, dass sie nicht unterwegs übernachten mussten! Banjul – Ziguinchor, das sind mindestens zweieinhalb Stunden! Mit der Grenzüberschreitung, die eine sehr ernsthafte Angelegenheit ist mit Eintragungen in diverse Bücher, Stempel, mehrfache Pass-Kontrollen kann das alles noch viel länger dauern.
Ich verbrachte in der Zwischenzeit zwei sehr erholsame Tage mit Christine und Otto in Cap Skirring am Atlantikstrand!
Aber nun der Reihe nach:
Fritz & Eva's Ankunft am 18.2.2012
Am Freitag gab es wieder einmal eine Einladung nach Bignona. Wir hatten im Goethe – Institut 20 Deutsch-Französisch Wörterbücher angekauft. Sie stehen den SchülerInnen nun im Unterricht zur Verfügung. Habib wollte sie nicht so einfach mitnehmen in die Schule, also fuhren wir am Freitag am Vormittag los. Wir wurden von vielen Kollegen, die ich jetzt schon ganz gut kenne empfangen. Und die Schüler haben auch schon auf uns gewartet - kurzer Besuch in der Seconde im Deutschunterricht (55 SchülerInnen), dann war, wie man bei uns sagen würde, „große Pause“.
Einige KollegInnen und der Direktor und viele DeutschschülerInnen empfingen uns im „Salle des Profs“. Die Übergabe der Bücher war diesmal eine kurze Zeremonie mit vielem Dank und sehr berührenden Worten der senegalesischen Kollegen und einem Sprecher der SchülerInnen, der natürlich seine Ansprache hielt!
Christine & Otto
Eine Delegation der Deutschschüler von Bignona möchte nun im Oktober mit nach Enampore fahren. Sie möchten einfach wissen, was ich hier mache! Ich finde das wunderbar und ich möchte ihnen diese Fahrt unbedingt ermöglichen. Ein bisschen sind sie jetzt auch schon meine „SchülerInnen“ und darauf bin ich direkt stolz!  Das hat natürlich auch etwas mit der Akzeptanz der KollegInnen und der gelungenen Zusammenarbeit mit Habib Faye zu tun. Ich bin nach diesem Kurzbesuch sehr schwer von Bignona weggefahren! Wäre gerne noch ein paar Tage geblieben.
Nach dem Mittagessen ging es zurück nach Ziguinchor, kurzer Stopp und Aufladen unserer Reisetaschen fürs Weekend am Meer. Wir waren heilfroh, als wir in Cap landeten, fuhren wir doch in der heißesten Tageszeit. Der frische Wind am Meer belohnte uns, baden im Meer ist derzeit ein bisschen zu kalt. (Kneippen geht wunderbar!) Die heurige Wetterlage seit Ende Dezember ist für die Verhältnisse hier außergewöhnlich. Im Dezember war es noch sehr heiß, viele Bäume, vor allem die Mangos standen schon in Blüte, als die Kaltfront einbrach. Ja,ja – Du liest schon richtig: in der Nacht 15 – 18°C und unter Tags auch nicht sehr oft über 30°C, das ist hier eine Kälteperiode! Für die Mangos ist das sehr schlecht, weil die Entwicklung der Blüten gestoppt wurde und man befürchtet, dass es heuer nicht viele Früchte geben wird. Im Mai kann ich dann berichten, ob sich diese Prognose bewahrheitet!
Hoffentlich!
Hoffentlich deswegen, weil es auf Grund der derzeitigen politischen Lage nicht sicher ist, ob diese Reise überhaupt zu Stande kommt! In Dakar gab es wieder Demonstrationen mit Ausschreitung. Der Wahlkampf, der eigentlich sehr friedlich begonnen hatte, spitzt sich leider zu. Diesmal war der Anlass, dass ein Verbot erlassen wurde, am „Place D’Independence“ Wahlveranstaltungen abzuhalten. Viele der Kandidaten, vor allem derer, die Präsident Wade kritisieren und die Legalität seiner Wiederkandidatur in Frage stellen hatten hier ihre Versammlungen geplant.
Als wir am Dienstag Dakar verließen war die Stimmung schon sehr eigenartig. An der Uni wurde wieder gestreikt, wir wussten nicht weshalb. Der Verkehrsstau in der Stadt war auch ungewöhnlich stark, Polizei an jeder Ecke. An diesem Abend begannen die Demos und leider gab es wieder Verletzte.
Wir hatten also letzte Woche Glück, ein sehr friedliches Wochenende erwischt zu haben. Das Hotel „St. Louis Sun“ liegt mitten im Zentrum und wir hätten uns wahrscheinlich nicht so frei in Dakar bewegen können, wenn wir die eine Woche später dagewesen wären.
Hier im Süden ist es, was die Aufregung um die Wahlen betrifft, absolut ruhig. Touristen sieht man nur wenige, viele haben, auf Grund der derzeitigen politischen Lage ihre Reise storniert. Das Problem hier sind auch die Übergriffe der Rebellen auf Militär und Polizei! In den Tourismusgebieten merkt man jedoch auch davon nichts.
Für das Lycée in Sindian haben wir zur Unterstützung des Deutschunterichts auch Schülbücher angekauft. Ich habe sie heute dem Sousprefecten (Bezirkshauptmann) übergeben, damit er sie dorthin bringt. Er hätte mich gerne mitgenommen, denn ursprünglich war das so geplant, jedoch hat mir Adrien diese Fahrt untersagt – aus Sicherheitsgründen.
Die Sicherheitskontrollen auf den Hauptverkehrswegen sind verstärkt, - was auch verständlich ist.
Der heutige Tag ist jedoch ein Sonnen – Badetag am Strand. Und wie gesagt: hier ist es paradiesisch und ruhig und erholsam. Unsere Reisegruppe umfasst nun 8 Personen und ich glaube, dass alle den Tag am Meer sehr genossen haben.
Montag bis Mittwoch verbringen wir in Enampore und Umgebung. Letzte Runde für mich, viel Neues für die Gruppe:  Schulen, hoffentlich noch einmal eine Sitzung mit den Frauen, Brunneneinweihung in Essyl, …… . Eine knappe Woche bleibt noch.

Melde mich wieder, wenn wir aus Enampore zurück sind!

Liebe Grüße und herzliche Umarmung,
Lore

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen