Gewitter, Tropenregen und sonstige
Umstände erlauben es erst heute, mich bei dir zu melden.
Christine & Traute |
Adrian überwacht die Kartons, die verteilt werden |
Schulmaterial |
Übergabe der Schulmaterialien |
Zelebrieren ist in diesem Fall der
richtige Ausdruck, da es ein unglaubliches Fest war! Wir wurden reich beschenkt
mit einem Schwein (lebend), zwei Hühnern (lebend), einer großen Schachtel
Orangen und Grapefruits (duftend reif), diversen Küchengeräten (aus Holz), und
gebatikten Tüchern (die wir dringend brauchen um gut zu schlafen, um dann
wieder gut ausgeruht unsere Arbeit für Enampore zu bewältigen, - das meinen
zumindest die Frauen von Enampore).
Mit den Frauen sangen und tanzten
auch eine Abordnung junger Männer vom Dorf in Frauenkleidern! Es war wirklich
diesmal ein fröhliches, ausgelassenes Spektakel!
Die VertreterInnen der Eltern,
Schulen, Dörfer, der Regionalbehörde und vor allem der Frauenvereine hielten
lange Reden und wir drei Europäerinnen hielten in brütender, schwüler Hitze
tapfer durch.
Junge Männer als Mädchen verkleidet |
Sparen konnten wir ebenfalls bei den
Transportkosten! Und so ist es sich auch heuer wieder ausgegangen!
Die Brunneneinweihung, das war dann ein Fest im Fest! In praller Hitze. Traute sagte nachher, sie könnte sich nicht erinnern, je in ihrem Leben so geschwitzt zu haben. Aber es hat sich ausgezahlt.
Brunneneinweihung |
Stell dir vor! Vidal - das ist der
Baumeister aus Enampore, der den Brunnen errichtet hat - hat uns einen großen
Preisnachlass gegeben, da er als gebürtiger "Enamporianer" seinen Beitrag zum Projekt leisten will!
Am Sonntag fuhren wir zwei Tage auf
Einladung Dr. Simon Tendengs nach Cap Skirring ans Meer. Am Weg dorthin
besuchten wir das Waisenhaus in Oussouye, da wir von Kerstin (sie war im Jänner
2013 mit auf Projektreise) Kinderkleider mitbekommen haben, die sie in ihrem
Kindergarten gesammelt hatte. Mit großer Dankbarkeit wurde diese Spende
aufgenommen. Es ist unglaublich, mit wie wenig Mitteln die Schwestern (Orden
Herz Maria) hier ihre Arbeit machen. 25 Waisenkinder im Alter bis zu 5 Jahren
(das jüngste ist die zweiwöchige Anna), die nicht einmal einen Platz in der
Großfamilie finden, aus welchen Gründen immer, haben hier ihr Zuhause.
Waisenkind Anna (2 Wochen alt): 13-jährige Mutter & Zwillingsschwester bei der Geburt verstorben |
Aktuell größtes Problem ist die, vor
einigen Tagen eingestürzte Senkgrube, die zu einer enormen Gefahrenquelle
für die Kinder geworden ist! Durch die starken Regenfälle in der Regenzeit dürfte
sich das Fundament der Grube gesenkt haben und ist schlichtweg in sich
zusammengefallen. Jetzt gibt es ein riesiges, großes Loch mitten im Hof des
Waisenhauses.
Vidal (der Baumeister) wird sich auf
meine Bitte morgen oder übermorgen ein Bild machen - und auch einen
Kostenvoranschlag. Vielleicht gelingt es uns auch hier, schnell und
unkomplziert zu helfen.
Morgen gibt es ein Abschlussgespräch
mit einigen LehrerInnen und dem Frauenverein in Enampore. Mit großer Freude
entdecke ich, wie sich unser Projekt Schritt für Schritt weiterentwickelt. Es
sind manchmal sehr kleine, langsame Schritte, die mich zwingen geduldig zu
sein. Und das fällt mir leider immer noch sehr schwer!
Noch etwas fällt mir schwer:
nämlich die Vorstellung, dass ich
nächste Woche um diese Zeit wieder am Flughafen in Dakar sitze und auf
meinen Retourflug warte. Da befällt mich jetzt schon leiser Abschiedsschmerz.
Aber wir haben noch einige Tage vor
uns und ich bin mir sicher, dass unsere Reise abwechslungsreich weitergehen
wird.
Schicke dir einen lieben Gruß
und melde mich sicher bald wieder!
Lore
Lüfteneggerstr.10
4020 Linz
Evangelische Pfarrgemeinde Linz-Innere-Stadt
Martin Luther Kirche
4020 Linz
http://enampore-lb.blogspot.com
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