Samstag, 24. Januar 2015

Arrivée dans la Casamance




Lieber Wolfgang,


ich melde mich aus Ziguinchor. Bin heute hier gelandet, diesmal mit dem Flugzeug und nicht mit dem Schiff. 


Es war ein ruhiger Flug in einer kleinen Propellermaschine, Fensterplatz. In Dakar war es noch bewölkt, ein bisschen nebelig und kühl. Je weiter wir in den Süden kamen, desto heller wurde es und schließlich flogen wir über die wunderbare Casamance. Eine Farbenpracht der besonderen Art, die nur von der Luft aus sichtbar ist, die Flusslandschaft des Casamance-Flusses mit seinen unzähligen Nebenarmen, Mangrovenwäldern, Reisfeldern, Palmenhainen, Dörfern, … entschädigten mich für die zweistündige Verspätung, die wir hatten. 


Kein Mensch weiß, weshalb. Aber anscheinend werden die Abflugzeiten bei Inlandflügen nie so genau eingehalten. 


Die Anreise nach Senegal war diesmal auch nicht ganz so einfach. Zuerst einmal kam mein Shuttlebus zum Flughafen nach Wien 25 Minuten zu spät, was an und für sich nichts ausmachte, da es um diese Zeit kein Problem auf der Autobahn gab (geplante Abholzeit 1.30 Uhr, letztendlich 1.55 Uhr). Am Flughafen Wien war ich dann viel zu bald, war auch nicht schlimm, da ich mich in eine ruhige Ecke verzog und meine unerledigten Emails bearbeiten konnte. Brüssel war auch problemlos, Abflug mehr oder weniger pünktlich. Anflug auf Dakar überpünktlich, wenn da nicht die Durchsage gewesen wäre, dass wir keine Landeerlaubnis haben, weil Reparaturarbeiten auf der Landebahn vorgenommen wurden, die schon vor Stunden abgeschlossen hätten werden sollen. Also kreisten wir über den Großraum Dakar. Nicht nur wir. Der Flug endet eigentlich,  nach einem Zwischenstopp in Dakar in Banjul, Gambia, - dort wird aufgetankt, geputzt, usw. am Abend ist planmäßig vorgesehen der Rückflug über Dakar nach Brüssel.


Nach einer halben Stunde des Kreisens wurde von der Fluggesellschaft beschlossen, Dakar links liegen zu lassen und nach Banjul zu fliegen. Was hieß, dass wir einen 4-stündigen Transitaufenthalt vor uns hatten. So saßen wir im Gastgarten des Flughafenrestaurants, die Stimmung war eigentlich gut, (unseres war außerdem nicht das einzige Flugzeug, das nach Banjul umgeleitet worden ist) und das Restaurant hatte ein gutes Geschäft gemacht, da alle Transitpassagiere ein Getränk und etwas zu essen bekamen. (Ironie der ganzen Geschichte: ich war nicht ganz 2 Stunden von Ziguinchor entfernt!)


Es kam dann noch zu einer weiteren 2-stündigen Verzögerung des Abflugs, da wir auf Passagiere aus ……………… keine Ahnung, die mit einer winzigen Maschine ankamen warten mussten. Da war’s dann aus mit der guten Stimmung. Schließlich sind wir am späten Abend in Dakar angekommen. Habib und der Taxifahrer sind an diesem Abend drei Mal zum Flughafen Dakar gefahren, um mich endlich abzuholen.


Übrigens: Flughafen Dakar – eine Überraschung. Die Renovierungs-arbeiten (die es schon gab, als ich vor mehr als 10 Jahren das 1. Mal in Dakar ankam) sind nun im Ankunftsbereich beinahe völlig abgeschlossen. Überhaupt hat man das Gefühl, der alte Flughafen ist nun bald komplett umgebaut und die Ankündigung „Fertigstellung diesen Sommer“ könnte heuer stimmen!


Diesmal wohne ich in Dakar in der Herberge „Keur Diame“. Die wird von Ruth, einer Schweizerin geführt und befindet sich unweit des Flughafens. Sehr familiär und gemütlich.


Dort traf ich am Donnerstag Andrea und Salam, mit denen ich schließlich am Freitag den Tag bei Awa Sarr verbrachte. Habib kam ebenfalls am Abend nach. Zwei Deutschlehrer, eine Deutschlehrerin und zwei Österreicherinnen, - eine seltene Gesellschaft, aber sehr unterhaltsam! (Habibs Foto liefert den Beweis). Mit Awa diskutierten wir Frauen von Mittags bis Abends, die Lautstärke war beachtlich, die Ideen für ein Herzensprojekt von Awa (Beratungs- und Sozialzentrum) wurden immer konkreter. Ich werde Awa in der letzten Februarwoche sicher noch einmal besuchen!


So, mein Lieber,

Mariama hat gekocht und es duftet wunderbar nach Fisch und Reis und Gemüse!

Viens manger! Du bist herzlich eingeladen!


Viele liebe Grüße an alle und schönen Sonntag,

Lore

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